Das Gut Pettluis wurde erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts zum adeligen Gut erhoben. Der Meierhof Pettluis ist aus einer sehr alten wendischen Siedlung hervorgegangen und hat seinen Namen aus dem wendischen Begriff für "am Holze". Der Name taucht erstmalig im Jahre 1249 auf, es dürfte aber weitaus älter sein. Hier verlief der Limes Saxoniae zwischen den germanischen Sachsen und den slawischen Wenden, bis Vicelin, der Apostel der Wenden, die Christianisierung durchführte. Aus diesem Grund führt auch heute die Pilgerstrecke Mönchsweg durch Pettluis.
Es fiel dann in den Besitz der Rantzaus. Graf Detlev Rantzau machte aus Pettluis nach dem 30 jährigen Krieg einen Meierhof. Bis er dann Pettluis, als Patengeschenk an Detlev Brockdorff übergab. Bis 1865 gehörte Pettluis dem jeweiligen Eigentümer des Gutes Rohlstorf und war besonders wichtig für die Jagd, zur Schafhaltung und zum Torfabbau.
Bis 1797 blieb Pettluis in der Hand der Brockdorffs, bis diese es an Jacob und Paul Roßberg verkauften. 1817 erwarb L. Heise Pettluis, um es nach 10 Jahren an Georg Wilhelm Arnemann zu verkaufen. Im Jahre 1839 erbaute er auch das Herrenhaus, als langgestrecktes Reetdachhaus. 1846 kam Pettluis in den Besitz des Grafen Kuno von Rantzau-Breitenburg, dieser versah Pettluis mit weiteren Wirtschaftsgebäuden. Das Gutshaus in Pettluis wurde für Jagdaufenthalte benutzt. Es soll auch einer Tochter als isolierte Zwangsunterkunft gedient haben, hierüber gibt eine Novelle von Theodor Storm „Im Schloß, eine holsteinische Sommergeschichte“ zu allerhand Vermutungen Anlass. 1856 verkaufte Graf Rantzau das Gut an seinen Verwalter Schütt, Pettluis war nun ein selbständiges Gut mit ca. 380 ha Land.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb Theodor Kistner das adelige Gut, das heutige Aussehen des Herrenhauses und den Bau des Verwalterhauses ist ihm zu verdanken. Dieser verkaufte Pettluis dann an Heinrich Baumgarten, der es aber nur kurze Zeit besaß. Danach kam es in das Eigentum der Stadt Hamburg, die auch schon das benachbarte Gut Alt Erfrade besaß. In der Nachkriegszeit kamen hier viele Familien unter, die sich auch den Park als Gemüsegarten zu eigen machten. Später wurde mit Hilfe von Strafgefangenen die Landwirtschaft betrieben. Nach dem die Kosten für diese Art Strafvollzug zu hoch wurden suchte die Stadt Hamburg einen Pächter. Nach einigem Hin und Her zwischen Hamburger Staat, dem Land Schleswig-Holstein und einem Holländer übernahm der Pächter des Gutes Alt Erfrade, Christian Wätjen, die landwirtschaftlichen Flächen in seine Bewirtschaftung, um das Gut Pettluis letztendlich 1991 zu kaufen. Die Gebäude waren damals so heruntergekommen, dass sie dem Abbruch näher waren als dem Erhalt. Nach dem Erwerb wurde das Gut, insbesondere das Herrenhaus und das Verwalterhaus unter Denkmalschutz gestellt.